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Narratieve schokken, narratologische verschuivingen: Kleists Erdbeben in Chili herbekeken

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Abstract

Kleists Erzählung Das Erdbeben in Chili (1807) wurde bereits aus den unterschiedlichsten
Blickwinkeln erforscht. Beim Versuch, die vielen Leerstellen im Text auszufüllen,
wird aber oft die Frage, welche Rolle die Erzählinstanz bei der Entstehung dieser Lücken
spielt, übergangen. In diesem Beitrag untersuche ich die widersprüchliche Erzählinstanz,
die einerseits kaltblütig distanziert wirkt, andererseits oft vom Geschehen und von den
Figuren mitgerissen wird, so dass ein Stimmengewirr von Erzählersprache und Figurensprache
entsteht. Obwohl die Erzählinstanz nicht gesprächig overt ist, scheint sie ihre Präsenz
auf einer anderen Ebene zu markieren. Die Analyse der Erzählinstanz in Das Erdbeben
ermöglicht es, zu untersuchen über welche Signale ein traditioneller, anonymer Er-
Erzähler seine Präsenz manifestiert.

Keywords:

How to Cite: Elshout, H. (2010) “Narratieve schokken, narratologische verschuivingen: Kleists Erdbeben in Chili herbekeken”, Handelingen - Koninklijke Zuid-Nederlandse maatschappij voor taal- en letterkunde en geschiedenis. 64(0). doi: https://doi.org/10.21825/kzm.v64i0.17461